Rhodos, die Hauptstadt der gleichnamigen griechischen Insel, war seit der Antike ein begehrter wirtschaftlicher Handelsstützpunkt. Demzufolge haben hier nicht nur Griechen, sondern auch Römer, Kreuzritter, Türken und Italiener während ihrer Besatzungszeit Spuren hinterlassen. Wegen dieses beeindruckenden architektonischen Stilgemisches erklärte die UNESCO die Altstadt von Rhodos 1988 zum Weltkulturerbe.
Die Altstadt wurde 408 vor Christus gegründet und mit dem strategisch günstig gelegenen Hafen Mandraki ausgestattet. Am Tor des Hafens soll einst der bronzene Koloss von Rhodos als Symbol des Reichtums der Stadt gestanden haben. An dieser Stelle befinden sich heute zwei Säulen, auf denen ein Hirsch und eine Hirschkuh, die Wahrzeichen von Rhodos, stehen.
Als der Johanniterorden während der Zeit der Kreuzzüge im 14./ 15. Jahrhundert die Insel besetzte, entstanden die ersten mittelalterlichen Kirchen. Zum Schutz vor türkischen Überfällen ließen die Ritter eine mächtige Stadtmauer erbauen, welche heute für Besucher begehbar ist. Von der Mauer aus ist der Großmeisterpalast über die Ritterstraße, der Hauptstraße der damaligen Epoche, zu erreichen. Die Ritterstraße ist die beste erhaltene mittelalterliche Straße in ganz Europa.
1522 wurde die Stadt schließlich von den Türken unter Suleiman dem Prächtigen erobert, welcher zum Zeichen seines Sieges eine große Moschee errichten ließ, die heute nach ihm benannt ist. Darüber hinaus entstanden während der osmanischen Herrschaft in Rhodos eine türkische Bibliothek, türkische Bäder und zahlreiche Minarette.
Zum Bestand der historischen Bauten haben auch die Italiener beigetragen, welche von 1912 bis 1943 Rhodos besetzten. Aus ihrer Zeit stammen unter anderem die Hauptpost, das Gericht und das Regierungsgebäude.
Rhodos Stadt ist angefüllt mit Sehenswertem. Die Altstadt von Rhodos mit der über 3 Kilometer langen Stadtmauer beinhaltet ein architektonisches Wirrwarr aus fast 1000 Jahren – und das noch einmal unterbrochen von Ausgrabungen aus der Zeit vor Christus. Über allem thront der Johanniter-Palast. Die Griechen von Rhodos haben die Altstadt als touristisches Zentrum ausgebaut. Auch die Häfen und die alte Hafenfestung (Pyrgos Agios Nicolaos) mit den vorgelagerten Windmühlen sind ein Blickfang. Im Hafen Mandraki von Rhodos Stadt liegen die Ausflugsschiffe, im zweiten Hafen, Emborio Limbarki, liegen die Fähren und Fischerboote.
Ein wenig außerhalb der Stadt liegt der Monte Smith, ein Hügel, der nach dem 1802 hier stationierten, britischen Admiral Smith benannt ist. Hier befinden sich antike Theater- und Tempelruinen. Auf dem Weg vom Zentrum zum Hügel bietet der sehenswerte Rodini Park mit dem Grab des Ptolemäus die Möglichkeit zur Erholung vom regen Stadtleben.
Trotz seiner bewegten Geschichte ist in Rhodos Stadt das griechisch-mediterrane Flair erhalten geblieben. Touristisch ist sie aber schon – man merkt das an den "Koberern" vor den Gaststätten, die versuchen die Urlauber in gerade ihr Restaurant zu locken. Die Altstadt von Rhodos ist angefüllt mit Restaurants und Souvenirgeschäften mit allerlei Mitbringsel und Tand.
Der Besucher von Rhodos Stadt ist hin und hergerissen von dem Wechselspiel alter Kultur und Architektur und respektloserer, moderner Nutzung für den Tourismus. Vielleicht ist Rhodos heute ein weit größerer Schmelztiegel der Kulturen als zu irgendeiner anderen zeit seiner Geschichte: Vor historischen Hinterlassenschaften von Römern, Rittern, Osmanen und vielen anderen, die mit EU-Mitteln restauriert werden, findet man mehr chinesische Produkte, albanische Arbeiter und westliche sowie russische Touristen als Griechen bei der Arbeit. Aber vielleicht ist es gerade das, was das griechische Flair von Rhodos Stadt ausmacht. Die Griechen leben mit und heute auch von ihrer Geschichte. Und der Reisende sieht und staunt.
Foto: Markus Lenk
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